Psychotherapie bei Angst und Panikattacken – wenn du selbst unter Angst oder Panik leidest, hast du vielleicht schon öfter darüber nachgedacht, dir Hilfe zu suchen. Trotzdem ist bei vielen Menschen die Hürde nach wie vor hoch und es kann dauern, bis sie professionelle Unterstützung bei Ängsten oder Depressionen in Anspruch nehmen.
Angst und Panikattacken – wann braucht man eine Psychotherapie?
Jeder Mensch kennt Ängste. Angst ist eine ganz natürliche Reaktion auf bedrohliche Situationen und ermöglicht es uns, entsprechend zu reagieren und uns durch Strategien wie „Kampf“, „Flucht“ oder „Totstellen“ in Sicherheit zu bringen. Grundsätzlich ist Angst also wieder negativ noch positiv, sondern gehört einfach zu unserer „Grundausstattung“. Man stelle sich nur vor, Menschen hätten niemals Angst gehabt – es gäbe unsere Spezies ganz sicher nicht mehr!
Problematisch werden Ängste, wenn es sich bei ihnen nicht mehr um eine „normale“ Reaktion auf bedrohliche Situationen handelt, sondern sie in übersteigerter Form und in unangebrachten Situationen auftreten. Das interne Alarmsystem signalisiert Gefahr, obwohl wir uns in Sicherheit befinden und es objektiv gesehen keinen Grund zur Sorge gäbe. Trotzdem fühlt es sich für die Betroffenen bedrohlich an und die im Körper angestoßene Angstreaktion inklusive Ausschüttung von Stresshormonene ist nur schwer zu kontrollieren.
In der Folge kann eine „Angst vor der Angst“ entstehen
Das Gefühl von Sicherheit und das Vertrauen in die eigene Kompetenz, die Kontrolle in jeder Lebenslage behalten zu können, verschwindet mehr und mehr. Die „Angst vor der Angst“ wird üblicherweise als sehr quälend empfunden und kann im Extremfall das gesamte Denken bestimmen. Daraus resultiert, dass Betroffene sich immer weniger zutrauen und zu vermeiden beginnen, was sie ängstigt.
Fatalerweise greift die Tendenz zu Ängsten dann aber oft immer weiter um sich, so dass der Aktionsradius von Menschen, die unter Angst und Panikattacken leiden, immer kleiner wird. Der subjektiv empfundene Eindruck, schwach und hilflos zu sein, sich im Leben nicht behaupten zu können und nicht über stabile und verlässliche Beziehungen zu verfügen, verstärkt sich hingegen. Menschen, die unter Panikattacken leiden, laufen Gefahr, in eine gewisse Abhängigkeit zu Bezugspersonen zu geraten, sich selbst immer weniger zuzutrauen und zugleich wegen dieser Hilfsbedürftigkeit unter massivem Stress zu stehen.
Ängste und Panikattacken, also die anfallsartige Überflutung mit Angstgefühlen, können sich mit der Zeit verselbständigen und so zu einer starken Einschränkung der Lebensqualität führen. Das ist dann spätestens der Zeitpunkt, an dem die Reißleine gezogen und professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden sollte.
Eine Frage des Leidensdrucks
Die Frage, wann bei Angst und Panikattacken Psychotherapie in Erwägung gezogen werden sollte, ist immer eine Frage der Heftigkeit der Symptomatik und des persönlichen Leidensdrucks. Nicht immer ist eine psychotherapeutische Behandlung notwendig.
Jeder von uns kennt Angst in bestimmten Situationen. Vor Prüfungen zum Beispiel, in Form von Lampenfieber oder vor dem Zahnarzttermin, vor Spinnen, großen Höhen oder bei der Konfrontation mit ganz neuen, noch nie erlebten Situationen. Doch die meisten Menschen bewältigen diese auftretenden Ängste mit Hilfe ihrer persönlichen Ressourcen und sind in der Lage, ihr Leben im Anschluss ungehindert weiterzuführen.
Im besten Fall führt jede Situation, die herausfordernd war und vorübergehend vielleicht auch Ängste ausgelöst hat, durch die erfolgreiche Bewältigung zu einer noch größeren Selbstsicherheit als zuvor. Wir haben uns dann „wieder einmal bewiesen“, dass wir das Leben mit all seinen anspruchsvollen und teilweise auch beängstigenden Herausforderungen meistern können. Und natürlich ist in solchen Fällen keine psychotherapeutische Hilfe nötig.
Wenn all das nicht geschehen kann, weil die Angst nicht nur eine Angst ist, sondern Panikattacken hinzukommen und das Leben durch diese heftigen Reaktionen in gewisser Weise „gelähmt“ wird, dann ist professionelle Unterstützung angebracht. Das Gefühl, überfordert zu sein, selbst nicht mehr mit den Symptomen zurechtzukommen und die Herausforderungen nicht mehr alleine bewältigen zu können, ist ein deutliches Signal.
Ängste können auch begleitend zu körperlichen Erkrankungen auftreten – in diesem Fall ist es natürlich wichtig, die körperliche Erkrankung ebenfalls adäquat zu behandeln, da eine alleinige psychotherapeutische Unterstützung eventuell nicht ausreichend greift.
Psychotherapie bei Angst und Panikattacken? Eine individuelle Entscheidung.
Letztendlich ist die Entscheidung für oder gegen eine Psychotherapie bei Angst und Panikattacken sehr individuell. Nicht immer ist eine Tendenz zu Ängstlichkeit auch behandlungsbedürftig und nicht jeder, der sensibel auf Stress oder neue Lebensumstände reagiert, hat eine psychische Störung.
Sobald aber der Alltag nicht mehr gut bewältigt werden kann und das subjektive Gefühl von Einschränkung und schwindender Lebensqualität ensteht, sollte man aufhorchen und hinterfragen, ob die Symptomatik zu stark ist, um die Herausforderungen noch auf eigene Faust zu bewältigen. Oftmals werden Angst und Panikattacken auch von Depressionen begleitet, die das Leben zusätzlich erschweren, oder im schlimmsten Fall zum Wunsch führen können, gar nicht mehr leben zu wollen. Nicht immer zeigen sich diese Depressionen in der „klassischen Form“, was es für das Umfeld erschweren kann, die Brisanz der Lage richtig einzuschätzen.
Zur Behandlung von Ängsten und Panikattacken bieten die verschiedenen Psychotherapierichtungen viele Optionen. Ob für dich eine Verhaltenstherapie, eine Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, eine Psychoanalyse oder ein ganz anderes Verfahren in Frage kommt, lässt sich am besten im direkten Gespräch klären. Idealerweise kannst du Vorgespräche mit verschiedenen Therapeuten vereinbaren, dich ausführlich informieren und dann entscheiden, wo du eine Therapie machen möchtest.
Einen Therapieplatz bekommen
Möglichkeiten, psychotherapeutische Unterstützung zu erhalten, gibt es viele. Wer zum Beispiel in Berlin auf der Suche nach einer Psychotherapie ist, hat prinzipiell eine Riesenauswahl. In der Realität sieht die Lage allerdings oft schwierig aus – Psychologische Psychotherapeuten mit Kassenzulassung sind oft auf Monate ausgebucht und du musst daher mit Wartezeiten bis zum möglichen Beginn der Therapie rechnen. Dies gilt für Therapeuten der Richtung Verhaltenstherapie, Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, Systemische Therapie und Psychoanalyse gleichermaßen, und ist leider nicht nur in Berlin so schwierig.
Sollten deine Ängste und Panikattacken so schwerwiegend sein, dass du glaubst, es nicht mehr auszuhalten, kannst und solltest du unbedingt Hilfe in einer psychiatrischen Notaufnahme in Anspruch nehmen. Es gibt keinen Grund, sich für Ängste und Panik zu schämen – vielen Menschen geht es wie dir. Und genau dafür gibt es eben auch die Möglichkeit, sich akut Unterstützung zu sichern.
Wenn du nicht auf eine von den gesetzlichen Krankenkassen erstattungsfähige Therapie zurückgreifen musst, sondern aus eigener Tasche zahlen kannst, ergeben sich natürlich noch andere Möglichkeiten. Du kannst dann den Therapeuten und die Therapieform frei wählen (anstatt auf die Therapiearten angewiesen zu sein, die von den Kassen erstattet werden – also Verhaltenstherapie, Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, Systemische Therapie und Psychoanalyse) und üblicherweise sind die Wartezeiten bei Privatpraxen auch deutlich kürzer als bei Therapeuten mit Kassenzulassung.
Und du kannst natürlich auch mit einer Heilpraktikerin (wie mir) oder einem Heilpraktiker zusammenarbeiten, der auf diese Themen spezialisiert ist, oder es bei weniger schweren Ängsten zunächst mit einem Coaching probieren. Wenn du wissen möchtest, wie eine Psychotherapie in meiner Praxis aussehen kann, lies einfach hier weiter.
Oder melde dich direkt bei mir, um einen Termin zu vereinbaren. Ich freue mich auf dich.